Sehr interessantes Interview mit Daniel Stefan der in der 2.Liga trotz seines jungen Alters schon einiges erlebt hat. Erst Nationalliga dann INL und danach AHL. So kommt Daniel Stefan auf 260 Spiele in der zweithöchsten österreichischen Liga.

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(AHL/Alps Hockey League) Daniel Stefan gehört seit Jahren zu den besten Verteidigern der Alps Hockey Liga, einst INL. Nach einigen Jahren bei den EK Zeller Eisbären zog es den 27 Jährigen im Sommer 2016 zum EHC Lustenau nach Vorarlberg, wo er sich rasch zur Defensivstütze mauserte. Eishockeyonline.at Redakteur Mathias Funk hat sich mit dem 1.80 großen Defensman zum Interview getroffen.

Daniel Stefan, Tobias Dinhopel
Daniel Stefan,

Servus Daniel, wie geht’s dir? Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Daniel Stefan: Leider konnten wir nach den ersten 4 Spielen nur 3 Punkte für uns verbuchen und natürlich ist das eindeutig zu wenig. Jedoch konnten wir uns in den Spielen gegen Ritten und Asiago mit den Besten der Liga auf Augenhöhe matchen. Wir haben gezeigt das wir in der Rolle des „Außenseiters“ mit jeder Mannschaft mithalten können. Wir spielen dabei immer sehr diszipliniert, geben dem Gegner wenig Torchancen und vermeiden unnötige Eigenfehler. In die Rolle des vermeidlichen „Favoriten“ zu Hause müssen wir jedoch noch hineinwachsen. Wir geben unseren Gegnern in diesen Spielen zu viel Chancen durch unnötige Eigenfehler und halten unseren Matchplan nicht konsequent genug ein.

Du gehst jetzt in deine achte Spielzeit in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs. Wie siehst du die Entwicklung in der Liga? Erst INL, nun AHL.

D.S: Ich durfte ja auch schon Erfahrungen in der alten Nationalliga sammeln. Man konnten damals durch den Abgang von Innsbruck und Dornbirn sehr wohl einen Qualitätsverlust in der Liga erkennen. Danach wurde die Liga von Jahr zu Jahr besser. Besonders im letzten Jahr ist die Qualität durch die Italienischen Profi- Mannschaften extrem gestiegen. Mit Jesenice und heuer Laibach sind 2 weiter Profi- Mannschaften bei uns in der Liga aktiv. Für uns österreichische Teams ist das als Halbprofi-Mannschaften natürlich eine riesige Herausforderung sich mit diesen Teams zu messen und macht mir persönlich auch jede Menge Spaß. Das Liga System an sich finde ich auch nicht schlecht, ich würde mir persönlich jedoch eine Art österreichisches Finale bzw. ein attraktiveres System zur Ermittlung des österreichischen Meisters wünschen.

Im Sommer 2016 zog es dich von den Zeller Eisbären zum EHC Lustenau. Was waren die Gründe für den Wechsel ins Ländle?

D.S: Ich darf auf eine wunderschöne Zeit in Zell am See zurückblicken. Die 4 Jahre die ich dort verbracht habe möchte ich sportlich wie privat nicht missen. Der Wechsel hatte dann mehrere Gründe. Zum einen konnte ich die damalige Transferpolitik nicht nachvollziehen und zum anderen wollte ich mich sportlich weiterentwickeln.

Du bist 1.80 Groß und wiegst 90 Kg. Wie wichtig ist die Statur für einen Eishockeyprofi? Gab es in den vergangenen Jahren Angebote aus der EBEL?

D.S: In der Defensive hat man als groß gewachsener Spieler natürlich ein paar Vorteile. Durch die Große Reichweite und dem einen oder andern Kilo hat man natürlich optimale Voraussetzungen für das Spiel. Eishockey hat sich in den letzten Jahren so stark entwickelt, dass ich persönlich nicht an Mindestmaße im Eishockey glaube. Jeder Spieler muss einfach den für sich passenden Spielstil entdecken. Dafür sollte es dann im Nachwusch auch ausgebildete Trainer geben die den Jungs dabei helfen und sie richtig fördern.

Konkrete Angebote aus der EBEL hat es leider nicht gegeben. Trotzdem habe ich immer versucht Fit zu bleiben um für den Fall der Fälle bereit zu sein. Ich konnte mich auch sportlich sehr gut entwickeln, viel Verantwortung übernehmen und viel Erfahrung in PP und PK Situationen sammeln. In der EBEL hätte ich wahrscheinlich eine andere Rolle bekommen. Mit 24 fällt man dann der Punkteregel zum Opfer. Da muss man dann Realist bleiben und sich ein weiteres Standbein aufbauen.

Ich habe darum auch einen anderen Weg eingeschlagen. Im Winter bin ich neben dem Eishockey Arbeiten gegangen und die Sommermonate nutzte ich um meine Trainer A Lizenz zu machen und mich weiter zu bilden.

Wie stark schätzt du die Alps Hockey League im Vergleich zur früheren INL ein?

D.S: Die INL war ja eine Liga bestehend aus hauptsächlich Semi-Profi Teams. Wie schon erwähnt sind mit den Italienern und Laibach einige Profi-Teams dazugekommen und auch Jesenice hat sich in den letzten Jahren hin zu einem Profi-Team entwickelt. Von daher ist der Level enorm gestiegen.

Du bist mit 27 Jahren im perfekten Eishockeyalter. Welche Ziele hast du noch in deiner Karriere?

D.S: Der Titel war mir ja bisher leider verwehrt. Bislang hat es leider nur zu 2 Vizemeister Titeln gereicht. Gold soll es vor der Eishockeyrente schon noch mal werden.

Wer ist für dich der Topfavorit in dieser Saison?

D.S: Es ist noch recht früh um hier Prognosen zu machen. Ich glaube, dass die letztjährigen Finalisten auch heuer wieder die 2 Topteams der Liga sein werden.

Das Interview wurde geführt von: Mathias Funk